NABU-Wahltour Natur
NRW braucht dringend eine naturverträgliche Landwirtschaft
21. April 2017 - Im Rahmen seiner ´Wahltour Natur´ von Kranenburg nach Köln forderte der NABU NRW heute bei einem Zwischenstopp auf dem biologisch-dynamisch bewirtschafteten Schanzenhof in Alpen am Niederrhein die Ökologisierung und Regionalisierung der Landwirtschaft stärker als bisher voranzutreiben. „Nur mit einer naturverträglichen Landwirtschaft wird es zu schaffen sein, das Artensterben in der Feldflur zu stoppen. Dazu müssen die EU-Fördergelder für Agrarpolitik künftig aber anders verteilt werden“, erklärte Josef Tumbrinck, Vorsitzender des NABU NRW.
Bisher fließe der Großteil der landwirtschaftlichen Fördergelder - derzeit immerhin fast 40 Prozent des gesamten EU-Haushaltes - in pauschale, flächenbezogene Agrarsubventionen. Dies zwinge die Landwirte zu immer intensiveren Produktionsmethoden, die erhebliche Schäden an Natur und Umwelt verursachen. Massives Artensterben in der Kulturlandschaft, Nitratbelastung des Grund- und Trinkwassers, daher drohender Anstieg der Wasserpreise, zunehmende Gesundheitsgefahren durch Antibiotika-Resistenzen und massive Emissionen, seien nur einige der Probleme, die zudem von Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern massiv subventioniert werden.
Trotzdem gehe das „Höfesterben“ weiter. „Viele Bauern rackern bis zum Umfallen und sehen dennoch keine Perspektive. Eine offene und ehrliche Diskussion der Agrarpolitik und die gemeinsame Suche nach zukunftsfähigen Lösungen sind daher mehr als überfällig“, mahnte der NABU-Vorsitzende. Eine neue Landwirtschaftspolitik ab 2020 müsse daher fair zu Landwirten und Verbrauchern, ökologisch nachhaltig und global verantwortungsvoll ausgerichtet sein. Der NABU fordere deshalb unter anderem eine konsequente Kopplung aller Agrarzahlungen an ökologische Mindestkriterien, eine deutliche Reduktion des Einsatzes von Pestiziden und Düngemitteln sowie ein Verdopplung der Anbaufläche im Ökolandbau.
Wer die Forderungen für eine nachhaltige und zukunftsfähige EU-Agrarpolitik unterstützen möchte, der kann in einem vereinfachten Verfahren abstimmen und sich direkt an Brüssel wenden. Bereits im Februar hatte die EU-Kommission die öffentliche Befragung zur Zukunft der Agrarpolitik nach 2020 gestartet. Die Befragung läuft noch bis zum 2. Mai.
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