Natur und Umwelt wählen
NABU NRW-Radtour zur Landtagswahl startet
11. Mai 2022 - Heute startet die Radtour der NABU-Landesvorsitzenden Dr. Heide Naderer anlässlich der Landtagswahl durchs Ruhrgebiet. Von Dortmund geht es über mehre Stationen nach Essen und schließlich nach Oberhausen, wo die Tour am 13.5. im Gasometer endet. Kurz vor der Wahl will der NABU NRW noch einmal für den Naturschutz und den Erhalt der Artenvielfalt als eine unserer wichtigsten Lebensgrundlagen und für eine wirklich ressourcenschonende Mobilität sensibilisieren. Der NABU appelliert an alle Wähler*innen, bei der Wahl am Sonntag Natur- und Klimaschutz zu berücksichtigen.
Als das bevölkerungsreichste Bundesland ist Nordrhein-Westfalen besonders geprägt durch städtische Ballungsräume wie dem Ruhrgebiet. Hier bestehen bei der Bewältigung der Folgen von Klimawandel und Artensterben besondere Herausforderungen. „Die vereinfachte Formel für die Stadtplanung in der Klimakrise lautet - mehr Grün und mehr Schatten“, sagte Dr. Heide Naderer, Vorsitzende des NABU NRW heute in Dortmund. Deshalb müsse der Erhalt und der Ausbau grüner Infrastruktur sowie ein Weg zurück zu mehr biologischer Vielfalt in den Ballungsräumen an Rhein und Ruhr höchste Priorität bekommen. So ließen sich die Klimafolgen in den Städten mildern und die Gesundheit der Bevölkerung schützen.
In Dortmund beschreitet das städtische Grünflächenamt in Zusammenarbeit mit dem NABU ganz neue Wege, um den Rückgang der Insekten aufzuhalten: Am Fredenbaum wurden Sandflächen verschiedener Körnung angelegt, die Randbereiche mit einheimischen Pflanzen, aber auch Totholzelementen versehen und ein kleiner Teich angelegt. "Dieses Sandarium ist ein neuer Lebensraum zum Schutz unserer Wildbienen, von denen rund 75 Prozent der Arten im Erdboden nisten, aber zugleich als Bestäuber zahlreicher Blütenpflanzen unverzichtbarer Bestandteil unserer Ökosysteme sind. Wenn sich das Sandarium bewährt, sollen weitere in der Großstadt angelegt werden", so Dr. Kristof Hennies, Vorsitzender des NABU Dortmund.
Die zweite Station der NABU-Radtour ist mit dem Flotabecken in Dortmund-Deusen ein Fleckchen Industrienatur, heutzutage im Besitz des NABU. Das ehemalige Flotationsbecken für Kohlenschlämme der Zeche Hansa wurde renaturiert und entwickelte sich zum naturgeschützten Refugium für zahlreiche seltene Libellen und Amphibien. In den letzten Jahren droht der Weiher allerdings fast zu verlanden - eine Folge der immer häufigeren und längeren Trockenperioden im Klimawandel.
Allein die ersten Stationen der Radtour zeigen aus Sicht des NABU schon auf, warum Natur- und Umweltschutz bei der Landtagswahl ganz vorne stehen müssen.
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