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NABU mahnt zur Besonnenheit und fordert erneut einen Wolfsmanagementplan für NRW
25.02.2016 Anlässlich des Schafsrisses im Oberbergischen Land, ruft der NABU NRW alle Beteiligten zur Besonnenheit auf und die Untersuchungsergebnisse der Rissanalyse abzuwarten. Nicht jeder Schafsriss sei direkt dem Wolf zuzuschreiben. „Die notwendigen Schritte sind eingeleitet, und die Proben werden genetisch untersucht. Dann wird sich zeigen, ob tatsächlich ein Wolf für das getötete Schaf verantwortlich ist oder ob es sich, wie in den meisten Fällen, um falschen Alarm handelt“, sagte Thomas Pusch, Sprecher des Landesfachausschusses Wolf im NABU NRW. In den meisten Fällen seien wildernde Hunde hierzulande für Schafsrisse verantwortlich zu machen.
Im konkreten Fall liege für das entsprechende Gebiet kein Wolfsnachweis vor. In Nordrhein Westfalen gab es bisher drei bestätigte Wolfsnachweise, zuletzt im Januar 2015 im Kreis Siegen- Wittgenstein. Bei jedem dieser Nachweise wurde jeweils ein einzelnes Tier nachgewiesen. „Wolfsrudel gibt es in NRW bisher nicht“, so der NABU-Wolfsexperte. Grundsätzlich ausschließen, dass es ein Wolf ins Bergische geschafft haben könnte, will er allerdings nicht. „Auf der Suche nach neuen Territorien und Partnern wandern Jungwölfe gerade zu dieser Zeit weite Strecken. Daher ist es denkbar, dass ein Wolf auch im Bergischen auftaucht.“
Kein Wolf!
Nachtrag: „Die Vermutung auf den Riss eines Schafes durch einen Wolf im Oberbergischen Kreis am 23. Februar 2016 haben sich nicht bestätigt. Dieses Schaf wurde nachweislich nicht von einem Wolf, sondern von einem Haushund gerissen. Dies ergab die Begutachtung durch das Kreisveterinäramt und die genetische Untersuchung des Speichelabstrichs.“ (Quelle: Pressemitteilung des NRW-Umweltministeriums vom 29. März 2016)
Für die Nöte des betroffenen Schäfers und die Sorgen der Schafhalter im Zusammenhang mit der Rückkehr des Wolfes nach NRW habe der NABU volles Verständnis. Zwar würde der Geldwert des Schafes ersetzt, damit sei es aber nicht getan. Vielmehr müssten Schafherden präventiv vor solchen Rissen durch die Anschaffung von Herdenschutzzäunen und –hunden bewahrt werden. „Deshalb fordert der NABU gemeinsam mit den Schafhaltern vom Land schon lange, den längst versprochenen Wolfsmanagementplan endlich umzusetzen“, erklärte Katharina Stenglein, Sprecherin des LFA Wolf. Nur so ließe sich für alle Betroffenen mehr Sicherheit erreichen.
Bis zum Ergebnis der genetischen Untersuchungen kann beim NABU Oberberg (Telefon 0163-3685123, Oberbergischer Kreis, 51709 Marienheide) ein Notfallzaunset zum Schutz von Weidetieren vor Beutegreifern ausgeliehen werden. Zwei weitere Notfallsets stellt der Landesbetrieb Wald und Holz (www.wald-und-holz.nrw.de/naturschutz/der-wolf-in-nrw) zur Verfügung.
Für Rückfragen:
Thomas Pusch, Sprecher LFA Wolf, mobil: 0170 2158624
Katharina Stenglein, Sprecherin LFA Wolf, mobil: 0177 9384936
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