Wie findet man 99 Waldschnepfen?
Aktuelle Jagdstatistik belegt, neues Jagdgesetz bedeutet nicht das Ende der Jagd in NRW
07. Dezember 2016 - Die aktuelle Jagdstatistik für die Saison 2015/2016 weist 879.000 erlegte Tiere auf, so die vom nordrhein-westfälischen Umweltministerium am vergangenen Wochenende veröffentlichten Zahlen. „Ein klarer Beleg dafür, dass von einem ´Ende der Jagd´ wie vom Landesjagdverband im Rahmen der Gesetzesnovellierung mehrfach postuliert keine Rede sein kann“, erklärte Josef Tumbrinck, Vorsitzender des NABU NRW. Vielmehr wurden mit In-Kraft-Treten des neuen Landesjagdgesetzes erstmals deutliche Verbesserungen für den Natur- und Artenschutz umgesetzt, ohne die Jagd massiv einzuschränken.
Insofern seien die aktuellen Zahlen keine große Überraschung. Verwunderlich sei aus Sicht des NABU NRW allerdings die deutlich gestiegene Fallwildzahl für die Waldschnepfe. Um deren Verbleib im Jagdrecht war lange gestritten worden. Schließlich blieb die Waldschnepfe im Jagdrecht verortet, erhielt aber eine ganzjährige Schonzeit. Die aktuelle Jagdstatistik weist nun 99 tot aufgefundene Waldschnepfen im vergangenen Jagdjahr aus – drei Mal so viel wie in den vergangenen fünf Jagdjahren jeweils gemeldet. „Da stellt sich schon die Frage, wie dieser starke Anstieg zustande kommt“, so Tumbrinck. Mit der Biologie des heimlichen Waldvogels, der auch als Verkehrsopfer praktisch nicht auftritt, ließe sich diese Diskrepanz jedenfalls nicht schlüssig erklären.
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Josef Tumbrinck, Vorsitzender NABU NRW, mobil: 0171 3867379