Hufeisenklee-Gelbling
Colias alfacariensis RIBBE, 1905
Synonyme
Hufeisenklee-Heufalter
Colias australis VERITY, 1911
NL: Zuidelijke luzernevlinder
UK: Berger"s Clouded Yellow
Stellung im Tierreich
Familie: Weißlinge i.w.S. (Pieridae)
Unterfamilie: Gelblinge (Coliadinae)
Maße
Flügelspannweite: ca. 23 mm
Kennzeichen
Die Männchen dieses Falters sind gelb, die Weibchen weißlich gefärbt. Beide besitzen neben einem schwarzen Fleck auf den Vorderflügeln, eine breite, dunkle Flügelspitze mit gelblichen Flecken und einen weißen, gerandeten Doppelfleck auf den Hinterflügeln.
Vom Wander-Gelbling (Colias croceus) durch den schwächeren schwarzen Außenrand und die hellere Gelbtönung unterschieden. Vom Gemeinen Gelbling (Colias hyale) nur durch Raupenfunde (oder Aufzucht aus dem Ei) eindeutig zu trennen! Alle äußeren Merkmale sind unstet (vgl. SBN 1994 sowie WEIGT 2003 ).
Weitere Unterscheidungshilfen zu den beiden letztgenannten Arten bekommen Sie hier.
Faunenelement, Verbreitung
nordmediterran;
West- und Südeuropa nach Osten bis Vorderasien. Fehlt in Skandinavien und England.
Gefährdungseinstufung
Global....Europa....Deutschland....NRW..................Großlandschaften in NRW...........
..................................................................................I.....II.....IIIa.....IIIb.....IV.....V.....VIa.....VIb
.....*..............*.....................V.................2N.............0.....0......-..........-.....1N....3N.....-......2N.
Erläuterungen der Großlandschaften und Gefährdungsgrade
Schutzstatus
Besonders geschützt nach Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG), in Anhang 1 der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) verzeichnet. Nach VAN SWAAY & WARREN (1999) von besonderem europäischem Schutzinteresse, da die Art in ihrer weltweiten Verbreitung auf Europa konzentriert ist (Hauptareal innerhalb Europas; "SPEC 4b"-Art).
Schutzmaßnahmen
Wichtig ist der Erhalt magerer Wiesen und Weiden (v. a. auf Kalk) mit hoher Wärmegunst (Südlage, Flachgründigkeit, schüttere Krautgrasvegetation) mit Vorkommen von Hufeisenklee. In Weinbergen und an Böschungen sollten Raine und Brachebereiche nicht gespritzt oder zu häufig gemäht werden, in Steinbrüchen ist auf deren offenen Charakter zu achten.
Schwerpunktlebensraum
Eine Art wärmebegünstigter Südlagen (meist auf Kalk) mit Hufeisenklee- oder Kronenwicken-Vorkommen, v. a. schütter bewachsene Kalkmagerrasen, Kalkschotterhänge oder steinig-kiesige Talböden in Wärmeregionen. Entsprechend aber auch in standörtlich ähnlichen Biotopen wie in Weinbergen oder Steinbrüchen, an offenen Böschungen oder Dämmen und Rainen.
Biologische Klassifikation
Monobiotopbewohner
Ökologische Klassifikation
xerothermophiler Offenlandbewohner
Strategietyp
K-Stratege (Anpassungsstrategie)
Jahresrhythmus, Überwinterung
Die Art fliegt in zwei ähnlich individuenstarken Generationen, ggf. sogar in einer dritten.
Überwinterung als Raupe.
Lebensdauer
Die Falter leben durchschnittlich 18 Tage (BINK 1992).
Migrationsverhalten
Dismigrant / vagabundierend
Falternahrung
Die Falter besuchen verschiedene Nektarpflanzen, v. a. Korbblütler (Asteraceen), Kardengewächse (Dipsacaceen) und Schmetterlingsblütler (Fabaceen).
Raupennahrung
Die Raupen leben oligophag an Hufeisenklee oder Bunter Kronenwicke, wobei regionale oder lokale Präferenzen vorliegen (Foto: Patrick Leopold).
A) nachweislich im Freiland genutzte Raupenwirtspflanzen
Gewöhnlicher Hufeisenklee (Hippocrepis comosa)
Bunte Kronwicke (Securigera varia)
Eiablage
Die Eier werden einzeln oder in kleinen Gruppen auf die Blattoberseiten der Wirtspflanze an schütter bewachsenen, warmtrockenen Standorten abgelegt.
Verpuppung
Die Raupe verpuppt sich an der Wirtspflanze (SBN 1994) oder an Stängeln anderer Pflanzen (SETTELE et al. 1999), i. d. R. nah am Boden in niederer Krautgrasschicht (vgl. ASHER et al. 2001).
Literatur
ASHER et al. (2001), BINK (1992), DUDLER et al. (1999), EBERT & RENNWALD (1993), FARTMANN (2004), HERMANN (1999), KARSHOLT & RAZOWSKI (1996), LEOPOLD (2001), PRETSCHER (1998), SBN (1994), SETTELE et al. (1999), VARGA (1977), WEIDEMANN (1995)
Bearbeitung
Patrick Leopold, Martin Glöckner