Der C-Falter
Polygonia c-album
Namen und Verwandtschaft
Wissenschaftlich: Polygonia c-album (auch: Nymphalis c-album); Türkisch: Yırtık Pırtık; Englisch: Comma
Verwandtschaft: Familie Eigentliche Edelfalter (Fleckenfalter) (Nymphalidae (Nymphalinae)); Ordnung Schmetterlinge (Lepidoptera)
Beschreibung
Auf der Oberseite ist die Grundfärbung der Flügel des C-Falters orange. Darauf befindet sich ein charakteristisches Muster aus gelblichen, braunen und schwarzen Flecken. Das namensgebende Merkmal dieser Tagfalterart ist auf der Unterseite der Hinterflügel zu finden: Dort tragen die Tiere ein weißes “C” auf bräunlichem bis graugelbem Grund. Die Unterseiten der Vorder- und Hinterflügel sind nicht einfarbig, sondern in den genannten Farbtönen hell und dunkel gemustert, wobei dieses Muster meist relativ kontrastarm ist. Abhängig davon, wann die Falter schlüpfen, sind die Flügelunterseiten mal heller (frühe erste Generation) und mal dunkler (späte erste Generation und zweite Generation). Zudem weisen die Flügelunterseiten bei C-Faltern der zweiten Generation oftmals eine grünliche Marmorierung auf.
Typisch für ältere Raupen des C-Falters ist ihre orangebraune Färbung in Kombination mit einer schwarzen Zeichnung, die sich jedoch nicht am Rücken findet. Im vorderen Drittel ist der Rücken schwarz und gelblich gezeichnet, am restlichen Körper ist der Rücken weiß. Anhand der Dornen, die den Körper bedecken und am hinteren Rücken weiß oder gelblich sind, lassen sich C-Falter-Raupen ebenfalls leicht erkennen. Auf der Kopfkapsel der Larven befinden sich zwei schwarze Dornen.
Junge C-Falter-Raupen unterscheiden sich von älteren Artgenossen, sie sind sehr dunkel mit einigen hellen Bereichen auf der Oberseite des Körpers. Anstelle von Dornen haben sehr junge Raupen lange Härchen.
Maße
Flügelspannweite 40 mm bis 50 mm, Raupenlänge maximal etwa 30 mm.
Lebensraum
C-Falter bewohnen verschiedene Habitate, darunter Waldwege und -ränder und Gebüsche. Sie bevorzugen dabei gemäßigte bis tendenziell feuchte Standorte. Darüber hinaus trifft man sie unter anderem in Parkanlagen und Gärten sowie gelegentlich auf Ruderalflächen mit passendem Pflanzenbewuchs an. In Mitteleuropa ist die Art recht häufig zu finden.
Beobachtungszeit
In Deutschland, Österreich und der Schweiz kann man C-Falter vom Frühling bis in den Herbst beobachten. Abhängig von der einzelnen Region innerhalb ihres großen Verbreitungsgebiets kann der Beginn der Flugzeit variieren.
Jährlich fliegt diese Schmetterlingsart in Mitteleuropa oft in einer Generation. Der Beginn der Flugzeit ist dann häufig Anfang Juli bis in den Herbst und zur Überwinterung. Nach dem Winter werden die Tiere dann erneut aktiv und fliegen bis Mai/Anfang Juni. Oder aber der C-Falter fliegt in zwei Generationen pro Jahr, deren Aktivitätsphasen von Ende Juni bis Ende Juli sowie von Mitte August bis in den Herbst und dann nach der Überwinterung bis in den Frühling dauern.
Raupen lassen sich meist von Mai bis Juli (bei einer jährlichen Generation) beziehungsweise von Mai bis Juni und von Juli bis August (bei zwei jährlichen Generationen) in der Natur antreffen.
C-Falter überwintern als erwachsene Individuen. Es handelt sich bei ihnen um Tiere der zweiten Generation und somit um Falter mit eher dunklen Flügelunterseiten.
Verbreitung
Über weite Teile Europas bis etwa 66° nördlicher Breite erstreckt sich das Verbreitungsgebiet der C-Falter. Außerdem kommen die Tiere im nördlichen Afrika sowie in Asien vor, wo sie bis nach Japan anzutreffen sind. In diesem Erdteil sind sie nicht flächendeckend heimisch, sondern bewohnen lediglich Wälder und Steppen. Sie fehlen im asiatischen hohen Norden sowie in den Gebirgen im mittleren Asien.
Sonstiges
Zu den wichtigsten Futterpflanzen für die Raupen des C-Falters gehört die Große Brennnessel (Urtica dioica). Weitere Pflanzenarten wie die Sal-Weide (Salix caprea) und der Gewöhnliche Hopfen (Humulus lupulus) werden ebenfalls von ihnen genutzt.
Erwachsene Falter sind häufig an Beerensträuchern zu finden, wo sie Nektar saugen beziehungsweise mitunter auch Beerensaft trinken. Sie besuchen außerdem gern nektarreiche Pflanzen wie den Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii). Fallobst, das im Hochsommer auf dem Boden liegt, suchen sie ebenfalls auf. Nach der Überwinterung nutzen sie im zeitigen Frühjahr die Blüten der Frühblüher als Nektarquellen, sie trinken unter anderem an blühenden Weidenkätzchen (Salix).
Links
Bilder bei naturgucker.de
Beobachtungen bei naturgucker.de
Text: naturgucker.de
Jedes Jahr vom 15. Juni bis 15. Juli Schmetterlinge zählen und melden! Schmetterlinge werden allerorts immer seltener. Der NABU NRW möchte mit dieser Zählaktion herausfinden, wie viele Schmetterlinge eigentlich noch durch unsere Gärten flattern. Mehr →