Der Mauerfuchs
Lasiommata megera
Namen und Verwandtschaft
Wissenschaftlich: Lasiommata megera; Türkisch: Küçük Esmerboncuk; Englisch: Wall Brown
Verwandtschaft: Familie Augenfalter (Nymphalidae); Ordnung Schmetterlinge (Lepidoptera)
Beschreibung
Beim Mauerfuchs ist die Oberseite der Flügel orangebraun gefärbt. Auf dieser Grundfarbe befindet sich eine gitterartige dunkelbraune Zeichnung. Typisch für diese Schmetterlingsart ist zudem, dass sie auf der Oberseite der Vorderflügel in der Nähe der Flügelspitze je einen weiß gekernten schwarzen Augenfleck besitzt. Ein wenig hinter der Flügelmitte, also in der sogenannten Postdiskalregion, haben Mauerfüchse auf der Oberseite der Hinterflügel in den Zellen 1c, 2, 3 und 4 kleine schwarze Augenflecken, die weiß gekernt sind.
Anhand ihrer Flügeloberseiten lassen sich die Geschlechter von geübten Betrachtern unterscheiden. Weibliche Individuen sind insgesamt meist etwas heller als ihre männlichen Artgenossen. In der Diskalregion Vorderflügel, also im mittleren Bereich, befindet sich beim Männchen je ein deutlich sichtbarer Duftschuppenfleck.
Orangebraun ist die Unterseite der Vorderflügel gefärbt. Dort gibt es denselben Augenfleck wie auf der Oberseite. Hell graubraun ist die Grundfärbung der Unterseite der Hinterflügel. In den Zellen 1c bis 6 haben Mauerfüchse dort braune Augenflecken, die einen schwarzen Rand sowie einen weißen Kern aufweisen.
Frisch geschlüpfte Raupen sind bläulichgrün gefärbt und haben weiße Längslinien auf dem Körper. Ausgewachsene Raupen sind kräftig grün gefärbt und bei ihnen sind die weißen Längslinien oft nur noch schwach angedeutet. Raupen jeden Alters haben eine kurze, nicht allzu dichte Behaarung.
Maße
Flügelspannweite 40 mm bis 52 mm, Raupenlänge maximal circa 25 mm.
Lebensraum
Der Mauerfuchs ist in einer Reihe unterschiedlicher Lebensräume heimisch. Man kann die Tiere beispielsweise an Felshängen mit Grasbewuchs und in Schluchten ebenso antreffen wie auf Waldlichtungen, an Waldrändern oder auf Wiesen mit vielen Wildblumen.
Beobachtungszeit
Die erwachsenen Falter kann man in Deutschland, Österreich und der Schweiz in der Zeit von Ende März bis etwa Ende Oktober beobachten; die Tiere sterben mit dem Einbruch des Winters.
Raupen der ersten Generation findet man etwa ab Juni und die der zweiten ab August/September bis in den Herbst hinein.
Der Mauerfuchs fliegt in Mitteleuropa jährlich meist in zwei Generationen, in warmen Gegenden können es bis zu vier Generationen sein.
Bei dieser Schmetterlingsart erfolgt die Überwinterung als Raupe.
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet des Mauerfuchses erstreckt sich von Nordafrika über Westeuropa bis nach Vorderasien sowie bis ins westliche Sibirien. Ferner kommen diese Tiere in Syrien, im Iran sowie im Tian-Shan-Gebirge vor, das sich über mehrere zentralasiatische Länder erstreckt. Von der Küste bis in etwa 2 000 m Höhe über dem Meeresspiegel können Mauerfüchse innerhalb ihres Verbreitungsgebiets angetroffen werden.
Sonstiges
Verschiedene Gräser, darunter Süßgräser wie Wiesen-Knäuelgras (Dactylis glomerata) und Echter Schaf-Schwingel (Festuca ovina), bilden die Nahrung der Raupen des Mauerfuchses.
Die Falter fliegen verschiedene Blüten wie zum Beispiel Klee (Trifolium), Blut-Weiderich (Lythrum salicaria) oder Disteln (Cirsium und Carduus) an, um Nektar zu trinken.
Besonders gern halten sich die Schmetterlinge auf steinigem oder felsigem Untergrund auf und sitzen dort in der Sonne. Weil sie hierfür oft Steinmauern als Sitzplätze auswählen, haben sie ihren deutschen Trivialnamen erhalten, der einerseits die Vorliebe für steinige Mauern als auch auf die fuchsrote Färbung widerspiegelt.
Links
Bilder bei naturgucker.de
Beobachtungen bei naturgucker.de
Text: naturgucker.de
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