Der Pflaumen-Zipfelfalter
Satyrium prunis
Namen und Verwandtschaft
Wissenschaftlich: Satyrium prunis (auch: Strymonidia pruni); Türkisch: Kara Sevbeni ; Englisch: Black Hairstreak
Verwandtschaft: Familie Bläulinge (Lycaenidae); Ordnung Schmetterlinge (Lepidoptera)
Beschreibung
Dunkel graubraun ist die Oberseite der Flügel gefärbt. In der Nähe des Randes befindet sich eine sogenannte Submarginalbinde, sie ist orange gefärbt. Bei männlichen Individuen erstreckt sie sich lediglich über die Flügeladern, Weibchen haben eine größere Binde.
Graubraun ist die Grundfarbe der Flügelunterseiten. Dort haben die Tiere je eine weiße, nicht durchgängige Linie, die ein wenig hinter der Flügelmitte in der sogenannten Postdiskalregion liegt. Auf der Unterseite der Hinterflügel findet sich zudem eine breite, orange gefärbte Submarginalbinde. In sie eingebettet sind einige schwarze Punkte. Außerdem ragt im hinteren Bereich der Hinterflügel je ein kleines “Schwänzchen” nach hinten heraus; dieser “Zipfel” spiegelt sich auch im Namen wider.
Junge Raupen sind erst bräunlich, dann teils braun und grün und später grün. Sie haben mehrere empor stehende kleine Zacken auf dem Rücken, die hell oder bräunlich gefärbt sind. Außerdem ist ihr Körper auf der Oberseite fein weißlich oder hellgrün gestreift.
Maße
Flügelspannweite 25 mm bis 28 mm, Raupenlänge maximal circa 15 mm bis 18 mm.
Lebensraum
Pflaumen-Zipfelfalter leben an warmen und windgeschützten Stellen. Sie bewohnen vor allem Pflaumenbäume und Schlehenbüsche oder -hecken.
Beobachtungszeit
In Deutschland, Österreich und der Schweiz fliegen die erwachsenen Falter in der Zeit von Mitte Mai bis Ende Juli. Je nach lokalen Gegebenheiten, kann die eigentliche Flugzeit beispielsweise schon Mitte Mai beginnen, woanders erst Anfang Juni. Sie variiert also ein wenig innerhalb des genannten Zeitraumes.
Raupen lassen sich von März bis Mai in der Natur antreffen.
Der Pflaumen-Zipfelfalter fliegt jährlich in einer Generation.
Bei dieser Schmetterlingsart erfolgt die Überwinterung als Ei.
Verbreitung
Von Südfrankreich über Mitteleuropa bis nach Sibirien, in die Mongolei und nach Japan reicht das große Verbreitungsgebiet des Pflaumen-Zipfelfalters. Nach Norden erstreckt sich dieses Areal bis ins südliche Fennoskandinavien.
In Nordrhein-Westfalen ist die Art vielerorts verschwunden, weil es kaum mehr passende Lebensräume für sie gibt.
Sonstiges
Die Schlehe (Prunus spinosa) ist die wichtigste Futterpflanze der Raupen des Pflaumen-Zipfelfalters. Sie fressen nach dem Schlüpfen im Spätwinter zunächst Blütenknospen, dann die Blüten und später die Blätter.
Erwachsene Falter trinken gern an Gewöhnlichem Liguster (Ligustrum vulgare), Holunder (Sambucus) und Brombeeren (Rubus fruticosus) Nektar.
Links
Bilder bei naturgucker.de
Beobachtungen bei naturgucker.de
Text: naturgucker.de
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